hier ein Bild von der praktischen Arbeit
in der Meisterprüfung,
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Direkt im Frühjahr darauf, genau am Samstag, den 01.05.1999, wurde dieser Malerbetrieb eröffnet und gleich zwei zuverlässige Malergesellen eingestellt.
Die zwei Wochen um den Tag der Arbeit herum waren äußerst spannend. Der erste Schreck kam in der letzten
Aprilwoche mit dem Autohaus, das feststellen musste, dass der Firmenwagen nicht pünktlich geliefert werden konnte.
Au weia! Der erste Auftrag wartete schließlich schon auf den pünktlichen Arbeitsbeginn, und ohne Firmenwagen war das nicht möglich!
Was tun?
Der Firmenwagen war zwar schon fertig, stand aber in Frankreich. Also fuhren wir sofort nach der Hiobsbotschaft
nach Frankreich, in der Hoffnung, trotz mangelhafter Französischkenntnisse die Wagenschlüssel ohne Schwierigkeiten ausgehändigt
zu bekommen und mit ihm zurückzufahren.
Nachdem die Franzosen uns erst einen blauen Wagen geben wollten, bekamen wir dann doch noch unseren bestellten weißen Kastenwagen
und konnten mit ihm glücklich nach Hause fahren.
Nun mussten noch der Fußboden, die Regalwände und noch sonstige Kleinigkeiten eingebaut werden. Die Zeit wurde knapp, weil der
Wagen erst am Mittwochabend da war, und so blieben ja nur noch der Donnerstag und der Freitag. An dieser Stelle möchten wir uns
nochmals ganz herzlich für die rettende Hilfe unseres Nachbarn bedanken, ohne die wir noch Nachtschicht hätten einlegen müssen.
Viel Zeit raubte vor allem der Behördenkram, angefangen mit der Gewerbeanmeldung bei der Gemeindeverwaltung Reichshof und der Eintragung in das Handelsregister beim Amtsgericht Siegburg sowie in die Handwerksrolle der Handwerkskammer zu Köln. Ebenfalls musste alles mit den Sozialversicherungen durchgesprochen und abgestimmt werden, damit alle Anmeldungen richtig erfolgten. Auch der Steuerberater musste kräftig ran - bezüglich der Lohnabrechnungen und Buchungsunterlagen wurde eine Menge diskutiert. Es gab eine Menge zu lernen, und uns qualmten regelrecht die Köpfe.
Endlich waren die wichtigsten Angelegenheiten organisiert, da kamen neue Stressfaktoren freundlich
lächelnd vor die Haustür: die Versicherungsvertreter. Von nett und umgänglich bis unerhört aufdringlich und frech haben wir in dieser
Berufsklasse alle Typen kennengelernt.
Kaum waren wir sie wieder los, quoll der Briefkasten jeden Tag über vor Gebührenrechnungen
von Briefkastenfirmen, die uns glauben machen wollten, dass die Firma in jedes privat erstellte Register eingetragen werden müsse, was
dann natürlich teuer bezahlt werden sollte. Die Amtsgerichte warnen bereits vor solchen Gebührenbescheiden, die sich mit ihrem Layout meistens
soeben an der Grenze der Legalität befinden.
Dann aber spielte sich alles ein. Die Aufträge kamen, Reklamationen zum Glück nicht, niemand wurde krank, und der Kastenwagen war jeden Tag erneut treu. Die Rechnungen wurden pünktlich beglichen, und die ersten Investitionen aus Firmenerlös wurden getätigt.